Die Weihnachtszeit naht – und damit auch die beliebten Nikolaus- und Adventsaktionen unserer Ruanda-AG. Ende des Monats verkaufen wir wieder Nikolausgrüße aus fair gehandelter Schokolade, die ihr euren Freundinnen und Freunden, euren Lieblingslehrern oder Geschwistern – kurz, allen am JSG, über uns zukommen könnt. Wir verteilen die süßen Grüße dann am Nikolaustag, dem 6.12., in den Klassen und Kursen. Genauere Infos folgen im Laufe der nächsten Wochen.
Bereits am ersten Novemberwochenende stand die AG mit ihrem Stand auf dem Vluyner Martinsmarkt und buk zudem ohne Pause Waffeln im Heyermanntreff der Vluyner Kirchengemeinde. Die Erlöse kommen natürlich, wie immer, dem Weiterbau der „Rebero Primary School“ in Ruanda zugute.
Einen riesigen Freudensprung machten die Mitglieder der Ruanda-AG jedoch bereits nach den Osterferien, als sie erfuhren, dass ihr Schulbauprojekt in Kinihira mit einer dicken Spende von einer Hilfsorganisation bezuschusst wird. „CHILDREN Jugend hilft“, mit Sitz in München, unterstützt jährlich zahlreiche Projekte, in denen Kinder und Jugendliche sich sozial engagieren. Diesmal war die Truppe vom JSG dabei und erhielt eine Förderung von 1.500 Euro. „Das hilft uns sehr!“ freut sich Charlotte Fitze aus der Jahrgangsstufe 12, die bereits seit der 6. Klasse im Projekt engagiert ist. „Der Bau eines einzigen Klassenzimmers kostet inzwischen um die 20.000 Euro. Das schaffen wir durch unsere eigenen Spendensammelaktionen und den Verkauf im Ruandaladen unserer Schule kaum selbst und sind dringend auf Hilfe und Unterstützung von außen angewiesen“, weiß sie zu berichten. Und in der Tat: Zunächst ließen die Lockdowns während der Covid-Pandemie in ganz Ruanda, sodann die globale Energiekrise im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg die Preise in dem kleinen ostafrikanischen in die Höhe schnellen. Und dies noch viel drastischer als bei uns. Während sich die Preise für Grundnahrungsmittel seit 2020 vervierfacht haben, haben sich die Kosten für Baumaterialien und -arbeiten ebenfalls fast verdreifacht! „Das frustet manchmal ganz schön“ findet Ben Schmitt, inzwischen Klasse 8, der seit der 5. Klasse im Projekt mitmacht. „Erst konnten wir wegen Corona selbst zwei Jahre lang kaum Stände betreiben und haben in der 5 und 6 durch den Verkauf von selbst bemalten ‚Motivationssteinen‘ in unserer Klasse für das Projekt gesammelt. Jetzt können wir endlich wieder unsere Projektstände machen, auf Feste und Märkte gehen – aber die Einnahmen und Spenden dort können nicht mehr die Baukosten decken.“
Dabei hat die Ruanda-AG sehr viel erreicht: Seit 2016 aktiv, hatte die erste Generation der AG-Jugendlichen bereits nach einem Jahr für 7.500 Euro das Land für die Schule in Kinihira zusammenbekommen. Anschließend konnte jedes Jahr im Schnitt mindestens ein Klassenraum gebaut werden, zu Beginn sogar drei, denn damals war noch „WorldVision“ mit im Boot und bezahlte die Materialien. Auch sie stiegen Corona bedingt aus und konzentrierten sich auf eigene Projekte. Nun freuen sich die Mitglieder der AG ebenso wie Schulpfarrerin Iris Christofzik und Lehrer Christian Berges, die die AG seit Beginn betreuen, und auch Schulleiterin Hedda Engbers, sehr über die Unterstützung von „CHILDREN Jugend hilft“. Es ist bereits der 9. Klassenraum und inzwischen besuchen fast 600 Mädchen und Jungen die „Rebero Primary School“ in dem kleinen Dörfchen Kinihira – und allesamt dank des Einsatzes unserer AG!
Und nicht nur das: Durch unseren „Ruanda-Tag“ vor den Sommerferien bei den damaligen 5ern, haben neue Mitglieder in unsere AG gefunden: Mia und Frieda aus der jetzigen 6a und Sophie aus der 6d haben fleißig am Stand auf dem Vluyner Martinsmarkt geholfen und freuen sich schon darauf, bei unseren Adventsaktionen im JSG mitzumachen.
Christian Berges