Derzeit entscheiden sich jährlich mehr als 10000 Jugendliche in Deutschland für einen längeren Schulaufenthalt im Ausland. Die Schüler erwarten, ein anderes Land intensiv kennen zu lernen und ihre Sprachkenntnisse zu vertiefen, für Eltern stehen Vorteile im späteren beruflichen Fortkommen ihrer Kinder sowie die Entwicklung einer selbstständigen Persönlichkeit im Vordergrund. Den Austauschorganisationen ist das interkulturelle Lernen und der damit verbundene Beitrag zur Völkerverständigung wichtig.
Um an einem Schüleraustauschprogramm teilnehmen zu können, müssen die Bewerber in der Regel mindestens 15 Jahre alt sein, die 9. Klasse sollten sie aber auf jeden Fall beendet haben. Die Altershöchstgrenze liegt i. d. R. bei 18 Jahren. Obwohl bei vielen Programmen gute Sprachkenntnisse vorausgesetzt werden, gibt es Gastländer, bei denen dies nicht der Fall sein muss. Mit der entsprechenden Motivation lernen Austauschüler eine neue Sprache sehr schnell. Die größten Erfahrungen und meisten Kontakte hat Deutschland mit Schulen in den USA. Viele Organisationen haben in letzter Zeit ihr Programm auf andere englischsprachige Länder - Australien, Großbritannien, Kanada, Neuseeland - erweitert. Daneben sind für deutsche Schüler Frankeich sowie der französisch sprechende Teil Kanadas interessant, gefolgt von Staaten mit der Landessprache Spanisch. Aber auch "exotischere" Länder, wie Japan, Indonesien, Brasilien oder die Ukraine oder Staaten des Baltikums oder Skandinaviens können angesteuert werden.